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#Eine kurze Geschichte von fast allem
Vergnügt habe ich vor Kurzem angefangen, Bill Brysons Eine kurze Geschichte von fast allem als Audiobook zu hören ... und schon in der Einleitung hats mich gut erwischt ... der Autor beschreibt dort einen Augenblick hoch über dem Pazifik, in dem er begreift, alles in allem herzlich wenig zu wissen: "Plötzlich kam mir mit geradezu unangenehmer Aufdringlichkeit der Gedanke, dass ich von dem einzigen Planeten, auf dem ich jemals leben würde, eigentlich keine blasse Ahnung hatte ..."
Ein Fragen-über-Fragen-Gefühl, das ich allzu gut kenne ... weniger als einzelnen Ahà-Moment, sondern eher als verlässlichen Dauerzustand ... denn jede bestaunte Antwort führt zu neuen Fragenkaskaden ...
#Von sturen Ideen – auf dem Weg vom Nichts zum Etwas
Wenn mich ein Sachbuch richtig packt, führe ich deswegen gerne ein Parallel-Büchlein ... für Notizen, Mind-Maps, Kritzel-Diagramme etc. ... Das hilft mir, Gelesenes besser zu verstehen und mir vor allem schwer zu erfassende Zahlen zumindest ansatzweise zu merken.
So auch diesmal – mit einem entscheidenden Unterschied: Schon beim ersten Kapitel klopft die leise-lästige Frage an: Was wäre, wenn ... Ja, was wäre, wenn ich diesmal Gelesenes (Gehörtes ...) nicht nur für mich aufschreibe und visualisiere, sondern zusätzlich in die Papier-Trickfilm-Welt übersetze? Also eine Art Erklärfilm-Reihe in Papier ... natürlich komplett reduziert und nicht wirklich ernst gemeint ... soll ja schließlich eine Spielwiese bleiben ...
Ohà, ohà. Einmal gedacht, mache ich mir innerhalb weniger Sekunden in aller Strenge klar: das ist eine komplett blöde Idee ... viel zu aufwendig, anmaßend ... ein echtes Warum-kleckern-statt-Klotzen-Dings und so weiter und so weiter ... Denn Rest erspare ich euch.
Doch nur so viel: Die Stimme der Vernunft wurde übertönt ... and here we go.
#die Idee: das Weltenbuch
Wie gut, dass ich seit einiger Zeit wieder sehr gerne mit der Gelli-Plate drucke ... recht unaufwendig, ausschließlich mit Papierschablonen und Stempelfarben.
Die idealen Hintergründe für die ganz großen Kosmos-Angelegenheiten liegen also schon bereit. Nun brauche ich nur noch einen wiederverwendbaren Rahmen, um fortlaufendes Weltenallerlei aufzuschlagen.
Doch wo beginnen? Am besten am Anfang.
# der Kisten-Gott
Schon immer mag ich die "Deus-ex-machina-Variante", wenn keine andere Lösung in Sicht ist ... auch in diesem Fall ist der Kisten-Gott meine Rettung. Denn wie soll ein Papier-Mini-Trickfilm erklären, dass im Anfang zwar nichts war, unser Universum aber dennoch entstehen konnte ... vielleicht aus einer sogenannten Singularität, bestehend aus einem auf ein Milliardstel der Normalgröße zusammengestauchten Proton, vermischt mit einem Hauch maximalverpresster Materie? Und das Ganze in 10 hoch minus 30 Sekunden?
Da bleiben gewisse Unschärfen ... allerdings keine, die sich nicht über vertraute Himmel-und-Höllen-Falterei geschmeidig aufheben ließen.
#Big Bäng in sechs Stufen
Bei der Animationsplanung bin ich oft nachlässig. Aber diesmal gibts ein Plänchen, schließlich gehts ums große Ganze: Die Fiktionsebenen sollen sich mächtig vermischen, Video und Animation einander abwechseln, Papier auf jeden Fall den Ehrenplatz bekommen. Und wichtig: Ich möchte die Animation ohne AfterEffects, sondern nur mit ProcreateDreams erstellen, damit es auch bei der Technik spielerisch bleibt.
Zuerst suche ich die Musik aus (so weiß ich, wie viele Sekunden ich habe) und teile mir die Zeit in sechs Untereinheiten auf: das Weltenallerlei-Buch als Rahmen, der Ausgangspunkt, ein Kisten-Gott-Dings, eine Erklärbär-Prise, die große Himmelswimmelei und als Abschluss die Relativierung des Ganzen. Jeden Teil erstelle ich einzeln.
Am meisten freue ich mich auf die Himmelswimmelei, also auf vertrautes Terrain, das sich mit dem Action Modus von ProcreateDreams leicht erstellen lässt. Ich habe dafür 17 Sekunden, hier siehst du meine erste Version.